Dresden (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, verlangt von der Bundesregierung mehr Konsequenz beim Klimaschutz. Die Pläne zur CO2-Bepreisung reichten nicht aus, sagte Bedford-Strohm am Sonntag bei der Tagung der EKD-Synode in Dresden. Es wäre aus seiner Sicht ein "Zeichen von Größe", wenn die Bundesregierung die gesellschaftliche Dynamik wahrnehmen und ihr Klimapaket deutlich nachbessern würde.
Der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten würdigte das kirchliche Engagement zum Klimaschutz, das die Sicht insbesondere junger Menschen auf die Kirche verändern könne. "Junge Leute fordern Glaubwürdigkeit. Und offensichtlich sehen sie solche Glaubwürdigkeit der Kirche gerade auch da, wo sie sich einmischt", sagte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm. Vielleicht stecke darin mehr Potenzial für eine neue Relevanz der Kirche für junge Menschen als in allen Programmen, die zur Bindung der Jugend an die Kirche bisher entwickelt wurden.
Die EKD-Synodentagung war am Morgen mit einem Gottesdienst in der Kreuzkirche eröffnet worden. Das EKD-Kirchenparlament mit Delegierten aus allen 20 Landeskirchen berät bis Mittwoch in Dresden. Das Schwerpunktthema der Tagung lautet in diesem Jahr "Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens". Zudem beraten die 120 Synodalen unter anderem über den Stand der Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche und Wege zu einer besseren Prävention.