Ökumenischer Gottesdienst zum 30. Jahrestag des Mauerfalls

Ökumenischer Gottesdienst zum 30. Jahrestag des Mauerfalls

Marienborn (epd). Mit einem Ökumenischen Gottesdienst ist am Samstag in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn an den 30. Jahrestag von Grenzöffnung und Mauerfall in der DDR erinnert worden. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, und der Landesbischof der Evangelisch-luthersischen Landeskirche in Braunschweig, Christoph Meyns, berichteten in einer Dialogpredigt von ihren persönlichen Erinnerungen an dieses historische Datum. Kramer sprach von einem Tag der Freude. An dem "Wahnsinn vor 30 Jahren" müsse man sich auch heute noch erfreuen, sagte er.

Der mitteldeutsche Bischof sagte, damals seien sich die Menschen völlig freundlich begegnet. Diese Freundlichkeit gegenüber Fremden sei in den vergangenen Jahren abhanden gekommen, bedauerte Kramer. Dabei stecke darin auch Kraft und Heil. Es sei wichtig, miteinander zu sprechen und nicht auszugrenzen, mahnte Kramer. Meyns sagte, das Braunschweiger Land sei durch die Teilung auch "wie ein Blinddarm abgeschnitten" gewesen. Mitteldeutschland sei das kulturelle Kernland, dort lägen wichtige Stätten der Reformation, betonte er.

Die Grenzübergangsstelle Marienborn war die größte und bedeutendste an der innerdeutschen Grenze außerhalb Berlins. Rund 1.000 Bedienstete versahen auf dem 35 Hektar großen Areal zu DDR-Zeiten ihren Dienst. Ab 1996 wurde die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn eingerichtet, an der Bundesautobahn A2 zwischen Helmstedt und der Ausfahrt Alleringersleben. Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt.