"Es ist eine bedauernswerte Tatsache, dass es keine öffentliche Stellungnahme gab", sagte Meister am Freitag in Dresden während der Generalsynode der VELKD vor Journalisten. Dies sei nicht nur für die sächsische Kirche, sondern auch für die Kirche insgesamt eine Belastung. Meister sagte, dadurch habe auch eine Dynamisierung der Auseinandersetzung eingesetzt.
Rentzing hatte am 11. Oktober sein Bischofsamt zur Verfügung gestellt. Es war bekanntgeworden, dass er zwischen 1989 und 1992 als Autor für die rechtskonservative Zeitschrift "Fragmente" tätig war. Das Landeskirchenamt stufte die von ihm als Student verfassten Texte als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" ein.
Bislang hat Rentzing sich dazu nicht öffentlich geäußert. Es wird erwartet, dass er in der kommenden Woche auf der sächsischen Landessynode eine Erklärung abgeben wird. Meister betonte, dass er den Rücktritt nach wie vor bedauere. Hinter dem Rücktritt stehe eine persönliche Tragödie - auch für die Familie des ehemaligen Bischofs.