Genf, Bamako (epd). Im Nordosten Malis sind bei einem Terrorangriff auf einen Militärstützpunkt 54 Menschen getötet worden. Diese Zahl bestätigte der Kommunikationsminister des westafrikanischen Landes am Samstag dem französischen Auslandssender RFI. Die Regierung vermutet Islamisten hinter der Attacke, die am Freitag in der Ortschaft Indelimane verübt wurde. Unter den Toten sind malische Soldaten und ein Zivilist. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt. Nach Regierungsangaben handelt es sich um den tödlichsten Angriff auf das Militär seit Jahren.
Am Samstag nahm die Armee den Stützpunkt nach eigenen Angaben wieder ein, nachdem französische Spezialeinheiten und Soldaten der UN-Mission Minusma sie unterstützt hatten. Am UN-Militäreinsatz sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, unter ihnen auch bis zu 1.100 deutsche Soldaten. Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen. Das Bundeswehrmandat gilt bis zum 31. Mai 2020.
In Mali und in den angrenzenden Sahelstaaten verüben Islamisten immer wieder tödliche Anschläge. Nach UN-Angaben hat sich die Zahl ziviler Opfer in Mali zwischen 2012 und 2018 vervierfacht.
Das Land war nach einem Putsch Anfang 2012 und dem Aufstand bewaffneter Gruppen in eine schwere Krise geraten. Islamistische Gruppen besetzten den Norden des Landes, Anfang 2013 griffen französische Truppen ein und drängten sie zurück. Seit April 2013 existiert der Minusma-Einsatz auf Grundlage der Resolution 2.100 des UN-Sicherheitsrates. Die durch ihn erhoffte Stabilisierung des westafrikanischen Landes ist bislang nicht gelungen.