Frankfurt a.M. (epd). Der Liedermacher und Lyriker Hans-Eckardt Wenzel besitzt ein pantheistisches Weltbild. "Ich glaube, dass es einen Zusammenhang gibt, der außerhalb unseres Wissens steht", sagte der 64-Jährige dem evangelischen Magazin "chrismon" (November-Ausgabe). Er finde es einen "großen Defekt", sich nicht auf ein göttliches Prinzip zu beziehen. "Das 20. Jahrhundert hat es ohne Gott versucht, und das ist überhaupt nicht geglückt", sagte er.
Der in Ostdeutschland geborene Wenzel sehnt sich nach eigenen Angaben nicht nach der DDR zurück. "Nur nach bestimmten Dingen, die man hätte übernehmen können", sagte er. Der Liedermacher zählte damals zu den Hauptautoren einer Resolution von Musikern, die Veränderungen in der DDR einforderten.
Wenzel gefiel nach eigenen Angaben der andere soziale Zusammenhalt in der DDR. "Das lag daran, dass das Geld keine Bedeutung hatte in dieser Gesellschaft", betonte er. Was ihm außerdem gefiel: "Man konnte in der DDR quasi nur oppositionell sein, wenn man klüger war als die Regierung." Heute könne man oppositionell sein, wenn man dümmer als die Regierung sei: "Neonazis und AfD sind dafür ein gutes Beispiel. Das intellektuelle Argument hat keine Kraft mehr in dieser Gesellschaft."