Berlin (epd). Die deutsche Datenschutzpraxis für den Panorama-Bilderdienst Google Streetview steht auf dem Prüfstand. "Die Frage, ob eine Veröffentlichung von Panoramabildern ohne die Vorgabe eines Vorabwiderspruchs möglich ist, wurde von Google kürzlich an uns herangetragen", teilte der Datenschutzbeauftragte der Stadt Hamburg der "Welt am Sonntag" mit. Die Behörde ist für Google in ganz Deutschland zuständig. Zur Einführung von Google Streetview 2010 hatte sie verfügt, dass jeder vor Veröffentlichung der Bilder im Netz das Recht haben muss, die Verpixelung seines Wohngebäudes zu verlangen.
"Derzeit stehen wir in einer Abklärung mit den anderen deutschen Aufsichtsbehörden", erklärte die Datenschutzbehörde laut Zeitungsbericht. Zudem werde das Thema im November mit den Behörden der Mitgliedstaaten im Europäischen Datenschutzausschuss besprochen. Ziel seien einheitliche EU-weite Standards für alle Panoramadienste. "Damit steht auch die bisherige Praxis in Deutschland auf dem Prüfstand."
Die deutsche Praxis ist weltweit einmalig. Vom Recht auf Verpixelung machten bei Einführung des Dienstes seinerzeit Tausende Bürger Gebrauch. Wegen des Aufwands stoppte Google danach das Projekt für Deutschland. Vorhandene Bilder werden seither nicht mehr aktualisiert, und diese umfassen nur die 20 größten Städte. Der Rest Europas ist fast flächendeckend erfasst.
epd tz