Maputo (epd). Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Mosambik sind am Dienstagabend laut bislang vorliegenden Medienberichten weitgehend friedlich zu Ende gegangen. In mehreren Fällen vertrieb die Polizei misstrauische Bürger nach der Stimmabgabe aus den Wahlstationen. In einem Fall soll dabei Tränengas eingesetzt worden sein, berichtete der britische Mosambikexperte Joseph Hanlon am Mittwochmorgen in einem Newsletter.
Insbesondere in einigen Hochburgen der Regierungspartei Frelimo sollen unabhängige Beobachter nach Angaben zivilgesellschaftlicher Organisationen an ihrer Arbeit gehindert worden sein. Es gibt in mehreren Fällen Vorwürfe von manipulierten Wahlscheinen. Einige Wahlbüros schlossen erst am Dienstagabend um 22 Uhr. Wer dort bis 18 Uhr anstand, durfte anschließend noch wählen.
Noch in der Nacht begann vielerorts die Auszählung. Mit ersten Ergebnissen ist im Laufe der Woche zu rechnen. Über die Wahlbeteiligung liegen unterschiedliche Angaben vor. Sie lag bei Wahlen in der Vergangenheit unter 50 Prozent. Am Dienstag zeigte sich, dass manche Wahlstationen den Andrang kaum bewältigen konnten, während andere keine Wähler verzeichnet haben sollen.
Die Wahl gilt als Gradmesser für die Stabilität des Friedensprozesses in Mosambik. Im August hatten die Frelimo und der einstige Bürgerkriegsgegner Renamo einen Friedensvertrag geschlossen. Renamo-Chef Ossufo Momade hatte angekündigt, er werde Wahlmanipulationen auf keinen Fall akzeptieren.