Die der Kirchenleitung vorliegenden Texte seien als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich einzustufen", heißt es in einer am Sonntag in Dresden verbreiteten Erklärung: "Sie sind aus damaliger und aus heutiger Sicht unvertretbar."
Es sei zutreffend, dass der damalige Philosophie-, Jura- und Theologiestudent in den Jahren 1989 bis 1992 im Alter von 22 bis 25 Jahren Texte für die Zeitschrift "Fragmente" verfasst habe, die er auch selbst mit herausgegeben habe, heißt es in der Stellungnahme. Über eine rechtsextreme oder nationalistische Denkweise Rentzings sei bisher in der kirchlichen Öffentlichkeit nichts bekannt gewesen. Umso "verstörender" seien die jetzt bekannt gewordenen Texte.
Kirchenleitung berät am 21. September
Der 52-jährige Rentzing hatte am Freitagabend überraschend seinen Rücktritt als Landesbischof angekündigt und dies damit begründet, Schaden von seiner Kirche abwenden zu wollen. Die Kirchenleitung halte Rentzings Distanzierung von seinen Positionen vor 30 Jahren für glaubwürdig, heißt es in der Erklärung vom Sonntag.
"Sie hat aber auch die Problematik gesehen, dass eine solche öffentlich gewordene Vergangenheit das Handeln als Landesbischof und Repräsentant der Landeskirche gegenüber der Öffentlichkeit nachhaltig beeinträchtigen würde", heißt es weiter in der Erklärung. Die Kirchenleitung will den Angaben zufolge am 21. Oktober über weitere Schritte entscheiden.