Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat nach dem Anschlag in Halle mit zwei Toten den Juden im Land seine Solidarität erklärt. "Mit großer Betroffenheit und erschüttert von der Gewalt, die gegen die Synagoge in Halle gestern gerichtet war, möchte ich Ihnen die Verbundenheit unserer evangelischen Landeskirche übermitteln und unsere Solidarität versichern", heißt es in einem am Donnerstag verbreiteten Schreiben Dröges an den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) werde sich auch weiterhin gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Menschenverachtung einsetzen.
Er wünsche sich, dass das Attentat die jüdischen Gemeinden nicht daran zweifeln lasse, "wie viele Menschen in unserem Land und in der evangelischen Kirche an Ihrer Seite stehen", schreibt der Bischof. Der Berliner Bischof sprach von einer neuen Qualität der Gewalt.
Im sachsen-anhaltischen Halle waren am Mittwoch während eines Gottesdienstes zum jüdischen Feiertag Jom Kippur in der Nähe einer Synagoge zwei Menschen erschossen worden. Der Täter soll versucht haben, in die Synagoge einzudringen, was aber misslang. Am frühen Nachmittag wurde Stephan B. festgenommen. Laut Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist von einem antisemitischen Motiv und einem rechtsextremistischen Hintergrund auszugehen.