Berlin (epd). Das Bundespräsidialamt teilte am Morgen auf Anfrage mit, dass Steinmeier gegen Mittag in Halle sein wird. Er wird demnach auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) treffen.
Steinmeier war am Mittwoch bei den Veranstaltungen zum Gedenken an den 30. Jahrestag der friedlichen Revolution in Leipzig, die von dem Anschlag im benachbarten Halle überschattet wurden. Beim Lichtfest am Abend erklärte Steinmeier: "Aus einem Tag der Freude ist ein Tag des Leids geworden."
Noch am Abend telefonierte der Bundespräsident nach Angaben seiner Sprecherin mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster. Schuster wird am Donnerstag gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, nach Halle fahren. Auch sie planen Gespräche mit der dortigen jüdischen Gemeinde.
Im sachsen-anhaltischen Halle waren am Mittwoch nach Polizeiangaben in der Nähe einer Synagoge zwei Menschen erschossen worden. Am frühen Nachmittag wurde ein Verdächtiger festgenommen. Laut Bundesinnenminister Seehofer ist von einem antisemitischen Motiv und einem rechtsextremistischen Hintergrund auszugehen.