Berlin (epd). Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschland stört sich am Termin der jährlichen Prüfung für medizinische Studiengänge. Sie finde samstags, also am Schabbat statt, beklagt der Vorsitzende der Rabbinerkonferenz, Andreas Nachama in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an die Kultusministerkonferenz. Dies sei eine Diskriminierung jüdischer Bewerber, schreibt Nachama.
"Der Schabbat ist ein Tag der Ruhe; das jüdische Religionsgesetz fordert, dass jegliche produktive Arbeit unterlassen werden soll", erklärt er. Dazu gehöre auch das Schreiben. Der Test für medizinische Studiengänge könne die Zulassungschancen zum Medizinstudium erheblich verbessern, zumal der Test ab 2020 noch an Bedeutung für die Vergabe der Studienplätze gewinnen werde, schreibt Nachama.
Er fordert die Kultusminister auf, sich für einen chancengleichen Zugang zum Test einzusetzen, "sei es nun durch eine andere Terminierung oder durch Ersatztermine". Für Juden, die sich an die Regeln hielten, sei eine Teilnahme an dem Test sonst grundsätzlich nicht möglich.