Frankfurt a.M. (epd). Der frühere kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga muss sich am Montag wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Hilfsgeldern vor Gericht verantworten. Wie der französische Auslandssender RFI meldete, wurde Ilunga am Samstag festgenommen, nachdem die Behörden Ermittlungen wegen der Verschwendung von Geldern im Kampf gegen Ebola aufgenommen hatten. In den vergangenen Wochen waren bereits drei seiner früheren Mitarbeiter inhaftiert worden.
Ilunga wird vorgeworfen, rund 4,3 Millionen US-Dollar veruntreut zu haben. Der frühere Minister weist die Anschuldigungen zurück. Alle Gelder, die dem Gesundheitsministerium zur Bekämpfung von Ebola zur Verfügung gestellt wurden, seien zweckgerecht eingesetzt worden, erklärten Ilungas Anwälte laut dem lokalen Nachrichtenportal "Actualité". Ilunga war Ende Juli als Gesundheitsminister zurückgetreten, nachdem in der Regierung Uneinigkeit über die Strategie im Kampf gegen Ebola entstanden war.
Der Kongo kämpft seit rund einem Jahr gegen eine der größten Ebola-Epidemien der Geschichte. Bisher haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 3.100 Menschen angesteckt, mehr als 2.000 starben. Anhaltende Gewalt im Ost-Kongo, Misstrauen in der Bevölkerung und fehlende Infrastruktur erschweren die Bekämpfung der Epidemie.