Bonn (epd). Der Deutsche Volkshochschul-Verband setzt sich für eine staatliche Regelförderung für die Teilnahme an Alphabetisierungskursen ein. "Menschen mit geringer Lesekompetenz sind oft von staatlichen Transferleistungen abhängig oder arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen", erklärte Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort am Donnerstag in Bonn. "Es ist schlicht weltfremd, anzunehmen, dass diese Menschen ihre nachholende Grundbildung selbst finanzieren können."
Aktuellen Studien zufolge könnten 6,2 Millionen Menschen in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben, erklärte Aengenvoort zum Weltalphabetisierungstag am Sonntag: "Ohne flächendeckende Grundbildungsangebote bleibt Betroffenen die uneingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben verwehrt." Auch für eine dauerhafte und existenzsichernde Beschäftigung sei es meist unumgänglich, richtig Lesen und Schreiben zu lernen. "Grundbildung ist und bleibt wichtiger Bestandteil der Weiterbildung, der endlich ausreichend gefördert werden muss", forderte der Verbandsdirektor.