Rom (epd). Papst Franziskus hat bei seinem zweitägigen Besuch in Mosambik das vor einem Monat unterzeichnete Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Renamo-Milizen gewürdigt. Es sei ein "Meilenstein, den wir in der Hoffnung begrüßen, dass er entscheidend ist", sagte er am Donnerstag in der Hauptstadt Maputo.
Bei der Begegnung mit Regierungsvertretern und Diplomaten im Präsidentenpalast betonte er, Bemühungen um dauerhaften Frieden erforderten "ein hartes Stück Arbeit". Die Renamo hatte von 1976 bis 1992 Bürgerkrieg gegen die Frelimo geführt, die bis heute in Mosambik regiert.
Bei einem interreligiösen Treffen mit Jugendlichen forderte der Papst dazu auf, "eine neue Seite der Geschichte zu schreiben, voll Hoffnung, Frieden und Versöhnung". Die jungen Menschen sollten den Friedensprozess gemeinsam vorantreiben. Solidarität untereinander sei die "beste Waffe, um die Geschichte zu verändern".
Franziskus erinnerte die politisch Verantwortlichen in Mosambik daran, die "oft vergessene und unbeachtete Würde" der Bürger anzuerkennen. Sie müssten sich vor allem um Kinder und Jugendliche ohne Schulbildung, um Arbeits- und Obdachlose kümmern.
Die Reichtümer des Landes sollten in den Dienst aller, besonders der Ärmsten gestellt werden, sagte er im Hinblick auf Bodenschätze wie Gas und Gold, von denen die Mehrheit der Bevölkerung bislang nicht profitiert. Besondere Aufmerksamkeit erfordere der Umweltschutz, sagte er in diesem Zusammenhang und sprach von "einer Neigung zum Rauben und Plündern, die getrieben ist von Raffgier".
Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt, das im vergangenen Jahr von zwei verheerenden tropischen Wirbelstürmen getroffen wurde. Er teile die Not und den Schmerz der Betroffenen, betonte der Papst bei seiner Begegnung mit Regierungsvertretern.
Am Freitag will Franziskus ein Aids-Krankenhaus besuchen und im Stadion von Maputo eine Messe feiern, bevor er weiter nach Madagaskar reist. Am Montag wird er zu einem eintägigen Besuch auf Mauritius erwartet.