"Zukünftig werden wir einen Angriff auf eine religiöse Stätte als einen Angriff auf alle religiösen Stätten wahrnehmen", sagte der Generalsekretär der Organisation "Religions for Peace", William Vendley, am Mittwoch in Lindau. Zudem solle eine Gemeinde nicht nur die eigene Stätte schützen, sondern auch die heiligen Orte anderer religiöser Gruppen, erklärte er bei der 10. Vollversammlung von "Religions for Peace".
Ein konkreter Plan liege noch nicht vor, aber die Organisation führe Gespräche mit Regierungen und den Vereinten Nationen, führte Vendley aus. "Religionen spielen bei dem Schutz eine große Rolle, aber es kann nur gemeinsam mit Regierungen, Städten und der Gesellschaft gelingen", betonte der Generalsekretär.
Zu dem Treffen in Lindau sind mehr als 900 religiöse Spitzenvertreter aus aller Welt an den Bodensee gereist. Noch bis Freitag beraten sie über Lösungen zu aktuellen Konflikten. Die Weltversammlung tritt etwa alle fünf Jahre zusammen und findet erstmals in Deutschland statt. Vertreter von "Religions for Peace" waren unter anderem bei den Konflikten in Bosnien-Herzegowina und in Ruanda als Vermittler tätig.