Unter dem Motto "Salz der Erde" findet die bundesweit zentrale Feier zum Ökumenischen Tag der Schöpfung 2019 am 6. September in Heilbronn statt. Mit einem Markt der Möglichkeiten, einem Festakt sowie einem Gottesdienst mit anschließendem Empfang feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) den Tag auf dem Gelände der Bundesgartenschau. Das Motto soll an die Aufgabe der Christen erinnern, sich als "Salz der Erde" für die Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung einzusetzen sowie für einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen, teilte die ACK mit.
Salzgärten am Meer und Salz in Bergwerken machten deutlich: Salz gehört zu Gottes Schöpfung und findet vielfältige Verwendung in vielen Lebensbereichen des Menschen. Es sorge nicht nur für den Geschmack in den Speisen, sondern sei lebenswichtig. Salz finde auch in anderen Bereichen wie in der Industrie und im Gesundheitswesen Verwendung, hieß es weiter. Das Motto "Salz der Erde" wolle dafür sensibilisieren, dass der Mensch, der nicht ohne Salz leben kann, auch nicht losgelöst von der Erde, Gottes Schöpfung, lebt und leben könne.
Bei der gemeinsamen Feier des Tags der Schöpfung könnten sich Christen der Verantwortung für alles Geschaffene neu bewusstwerden, schrieb die ACK. "Dieser Tag soll ein Fest der Freude, des Wahrnehmens und des Staunens, aber vielleicht auch der Klage sein. Der Tag hat seinen Schwerpunkt im Lob des Schöpfers. Er lässt sich wunderbar in ökumenischer Gemeinschaft feiern", hieß es weiter.
In Heilbronn öffnet bereits vormittags der Markt der Möglichkeiten. Laut Programm wird am frühen Nachmittag Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Veranstaltung offiziell eröffnen. Dazu werden vorbildliche Beispiele zum Thema Nachhaltigkeit und Kirche in Baden-Württemberg vorgestellt.
Darunter ist das Umweltmanagement in Bildungshäusern der Diözese Rottenburg-Stuttgart, das Jugendprojekt "WELTfairÄNDERER" der Erzdiözese Freiburg, das Projekt "Lastenfahrrad" der Evangelischen Landeskirche Baden und die "Kirche im Biosphärengebiet" der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Mit dabei ist auch das Projekt "Energie-Träger" der Evangelisch-methodistischen Kirche und das Projekt der Griechisch-orthodoxen Kirche "Wie der 'Tag der Schöpfung' aus der orthodoxen Spiritualität hervorging".
Impulsgeber für den "Tag der Schöpfung" war die orthodoxe Kirche. 1989 hatte der Ökumenische Patriarch Dimitrios I. die "ganze orthodoxe und christliche Welt" dazu eingeladen, immer am 1. September für die Schöpfung zu beten. Die 3. Europäische Ökumenische Versammlung 2007 in Sibiu/Hermannstadt hat dann eine jährliche Schöpfungszeit, beginnend am 1. September, empfohlen. Beim 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München rief die ACK in Deutschland den ersten Freitag im September als Aktionstag aus.
In Heilbronn findet am Spätnachmittag des 6. September ein ökumenischer Festgottesdienst statt. Zelebriert wird er vom Vorsitzenden der ACK Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, und Mitgliedern des Vorstandes der ACK-Deutschland, -Baden-Württemberg und -Heilbronn. Die Predigt hält die baptistische Pastorin Andrea Schneider von der Akademie Elstal.
Der Tag der Schöpfung wird bundesweit in Gemeinden zwischen 1. September und 4. Oktober gefeiert. So gibt es im hessischen Meerholz am 1. September im Schlosspark einen Schöpfungsmarkt mit Ständen, Aktionen und Gottesdienst. Am 15. September wird in Ostfildern ein Gottesdienst auf der Landschaftstreppe Scharnhauser Park stattfinden, in Senden/Iller am 27. September ein Gang durch den Auwald und am 29. September ein Aktionstag im Heilkräutergarten der Abtei Marienstatt im Westerwald.
Die Evangelische Kirche in Deutschland veranstaltet ein Nachhaltigkeitsforum am 9. und 10. September in Bad Boll und hat für 20. September die Aktion "Churches for Future" ausgerufen. Dann stellen Kirchengemeinden während den Aktionen der Fridays-for-Future-Bewegungen die Uhr des Kirchturms auf "5 vor 12".