Göttingen (epd). Immer mehr indigene Sprachen sind nach Angaben von Menschenrechtlern vom Aussterben bedroht. Diese Sprachen würden meist nur mündlich überliefert und nicht in der Schule gelehrt, sagte Yvonne Bangert von der Gesellschaft für bedrohte Völker am Montag in Göttingen. Zudem würden indigene Sprecher oft rassistisch diskriminiert.
Das führe dazu, dass Eltern ihre Kinder in der Mehrheitssprache erzögen, um ihnen bessere Bildungs- und Aufstiegschancen zu geben. Die Vermittlung der indigenen Sprache fiele dann oft den Großeltern zu oder bleibe ganz aus, fügte Bangert hinzu.
In ihrer Existenz bedroht seien die meisten der weltweit rund indigenen 4.000 Sprachen. Insgesamt werden auf der Erde etwa 7.000 Sprachen gesprochen. Die Vereinten Nationen haben 2019 zum Jahr der indigenen Sprachen ausgerufen. Das Themenjahr soll der Vielfalt und dem Schutz mehr Aufmerksamkeit verschaffen.