Wiepersdorf, Potsdam (epd). Das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf ist am Donnerstag an die neu gegründete "Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf" übergeben worden. Diese wird nach Angaben des Brandenburger Kulturministerium ab 2020 das Schloss wieder als Residenz für mehrmonatige Arbeitsaufenthalte von Künstlern aus dem In- und Ausland betreiben. Das Land Brandenburg stellt für die neue Stiftung etwa 720.000 Euro jährlich bereit. Derzeit wird das Schloss renoviert.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als bisherige Eigentümerin bringt in die neue Landesstiftung das Grundstück samt Gebäude mitsamt dem Inventar von Schloss Wiepersdorf sowie den ihr bei der Übernahme der Trägerschaft anvertrauten Land Brandenburg-Fonds in Höhe von über sieben Millionen Euro ein.
An der Übergabe des Hauses nahmen neben Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD), Steffen Skudelny, der Vorstand der Deutsche Stiftung Denkmalschutz, und die Gründungsbeauftragte der Kulturstiftung, Annette Rupp, teilt. Letztere sagte, sie freue sich darauf, für die Wiedereröffnung im Sommer 2020 ein internationales und interdisziplinäres Stipendienprogramm etablieren zu können mit dem Ziel, Schloss Wiepersdorf wieder zu einem lebendigen Ort mit überregionaler Ausstrahlung zu gestalten.
Mit der Übergabe endet der Streit um die Zukunft des Künstlerhauses, der vor etwa einem Jahr begann. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zog sich aus einer seit 2006 währenden Partnerschaft mit dem Land Brandenburg zurück. In der Folge kritisierten Künstler die "zögerliche und intransparente Haltung" der Brandenburger Landesregierung. Diese setze sich nicht ausreichend für den Weiterbetrieb des Hauses als Arbeitsort für Künstler ein, so der Vorwurf. Das Kulturministerium kündigte schließlich an, das Haus zu sanieren, in eine Stiftung zu überführen und im Jahr 2020 wieder zu eröffnen.