Die Hilfsorganisation "Brot für die Welt" kritisiert angesichts steigender Hungerzahlen die Zögerlichkeit der Politik im Kampf gegen den Klimawandel. Extremwetterereignisse, Überschwemmungen und Dürren vernichteten immer öfter die Lebensgrundlage vieler Menschen und untergrüben Chancen auf Entwicklung, erklärte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel bei der Vorstellung der Jahresbilanz des Hilfswerks in Berlin. "Die Folgen des Klimawandels treffen vor allem die Menschen, die den Klimawandel am wenigsten verursacht haben, und sie treffen sie in ihrer Existenz." Internationale Unterstützung von den Verursachern des Klimawandels bekämen sie aber nur ungenügend. Notwendig seien ein Klimaschutz-Sofortprogramm und eine schnelle Senkung der CO2-Emissionen.
Im vergangenen Jahr hat "Brot für die Welt" nach eigenen Angaben Spenden und Kollekten um 1,8 Millionen Euro oder 2,9 Prozent auf 63,6 Millionen Euro steigern können. Das sei das viertbeste Spendenergebnis seit der Gründung des evangelischen Hilfswerks vor 60 Jahren. Ferner erhielt die Hilfsorganisation Mittel des kirchlichen Entwicklungsdiensts (55,7 Millionen Euro) sowie staatliche Mittel des Bundesentwicklungsministeriums (168,3 Millionen Euro).
Insgesamt hätten "Brot für die Welt" 307 Millionen Euro zur Verfügung gestanden - knapp neun Prozent mehr als ein Jahr zuvor, hieß es weiter. Damals seien es 282 Millionen Euro gewesen. Neu bewilligt worden seien 726 Hilfsprojekte, vor allem Projekte zur Ernährung und ländlichen Entwicklung. Grund für den Unterstützungsbedarf sei zunehmend der Klimawandel. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1500 Projekte in 90 Ländern gefördert. "Brot für die Welt" ist das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen.