Berlin (epd). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will eine halbe Milliarde Euro in die Wiederaufforstung in Deutschland stecken. Allein durch Brände sei im vergangenen Jahr Wald auf einer Fläche mit der Größe von 3.300 Fußballfeldern verloren gegangen, sagte Klöckner dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag). Zusammen mit anderen Schäden durch Stürme, Dürre und den Borkenkäfer gebe es einen Waldverlust von 110.000 Hektar. "Deshalb brauchen wir ein massives Wiederaufforstungsprogramm, da geht es um mehrere Millionen Bäume", sagte Klöckner.
Das werde mehr als 500 Millionen Euro kosten, sagte die Ministerin unter Berufung auf Fachleute. Das Geld soll nach ihren Worten aus dem Klimafonds der Bundesregierung kommen, der in den vergangenen Jahren nie ausgeschöpft worden sei. Es gehe bei der Wiederaufforstung darum, da wieder hinzukommen, "wo wir schon einmal waren", sagte Klöckner.
"Der Wald ist unsere Lunge und entscheidender Klimaschützer", betonte sie. Jährlich entlaste er die Atmosphäre in Deutschland um 58 Millionen Tonnen CO2. Das seien sechs Prozent der Emissionen der deutschen Volkswirtschaft, erklärte Klöckner.
Laut einer kürzlich von der ETH Zürich vorgestellten Studie ist das weltweite Pflanzen von Bäumen das effektivste Mittel gegen den Klimawandel. Bei einer Aufforstung auf einer Fläche, die insgesamt so groß wie die USA ist, könnten die Bäume demnach etwa zwei Drittel der bis heute vom Menschen verursachten Kohlenstoffemissionen speichern.