Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht die NS-Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 als Vorbild im Kampf gegen Rechtsextremismus heute. "Auch wir sind heute verpflichtet, uns allen Tendenzen entgegenzustellen, die die Demokratie zerstören wollen", sagte Merkel in ihrer am Samstag verbreiteten wöchentlichen Videobotschaft. Es brauche ein "deutliches Zeichen aller".
Leider steige die Zahl derer, die dem rechtsextremistischen Lager zugeordnet werden, sagte die Kanzlerin. Der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeige, wie wichtig es ist, jene zu unterstützen, die politisch Verantwortung übernehmen. "Jeder ist eingeladen, sich in unserer Gesellschaft dafür einzusetzen, dass die Demokratie stark ist, dass die Zivilgesellschaft stark ist und dass Rechtsextremisten keine Chance haben", sagte Merkel.
Den Widerstandskämpfern des 20. Juli um Claus Schenk Graf von Stauffenberg sei zu danken. "Denn unser Grundgesetz hätte ohne solche Taten vielleicht nicht so entstehen können", sagte Merkel wenige Tage vor dem 75. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler.
Bei dem Sprengstoffangriff auf dem Gelände des Führerhauptquartiers "Wolfsschanze" wurden vier Menschen getötet, Hitler überlebte verletzt. Das Attentat sollte die Initialzündung für einen Staatsstreich sein. Nach dem Scheitern des Attentats wurden Stauffenberg und vier Mitverschwörer noch in der Nacht hingerichtet, weitere 140 Mitwisser folgten in den Tagen darauf.