Berlin (epd). Das Berliner Museumsinsel hat ein bedeutendes neues Bauwerk bekommen: Die von dem Büro des Architekten David Chipperfield entworfene James-Simon-Galerie wurde am Freitag nach zehnjähriger Bauzeit mit einem Festakt eröffnet. Daran nahmen unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (beide CDU) sowie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teil.
Das neue zentrale Empfangsgebäude für das Pergamonmuseum und weitere Museen der Spreeinsel ist nach dem jüdischen Kunstmäzen James Simon (1851-1932) benannt, der den Berliner Museen unter anderem die berühmte Porträtplastik der Nofretete überließ.
Mit der James-Simon-Galerie habe die Museumsinsel als "Universalmuseum der Menschheitsgeschichte" ein neues Bauwerk erhalten, das sich architektonisch auf Augenhöhe mit den historischen Gebäuden befinde, sagte Merkel bei dem Festakt. Zugleich werde damit ein Mäzen geehrt, der Wohlstand als Verpflichtung zu sozialer Verantwortung verstanden habe und "viel zu lange in Vergessenheit geraten" sei.
Die Museen trügen als Orte der Wissensvermittlung und Bildung auch dazu bei, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um eine gute Zukunft zu gestalten, betonte Merkel. Mit ihren zahlreichen Exponaten aus verschiedenen Kulturen seien sie Beleg dafür, "dass uns weit mehr verbindet, als uns trennt".
Die James-Simon-Galerie soll als Servicegebäude zentrale Aufgaben der fünf historischen Museumsgebäude auf der Berliner Museumsinsel übernehmen. Neben einem großen Kassenbereich, Museumsshop und Restaurant gibt es auch einen Bereich für Sonderausstellungen sowie ein Auditorium. Die Kosten für den einzigen Neubau der Museumsinsel waren mit rund 134 Millionen Euro fast doppelt so hoch wie ursprünglich veranschlagt.