Barberini-Museum zeigt "Wege des Barock"

 Besucherin in der Ausstellung "Wege des Barock. Die Nationalgalerien Barberini Corsini in Rom"
© Jörg Carstensen/dpa
Eine Besucherin in der Ausstellung "Wege des Barock. Die Nationalgalerien Barberini Corsini in Rom" zeigt auf das projizierte Deckenfresko "Triumph der göttlichen Vorsehung" des Künstlers Pietro da Cortona im Museum Barberini.
Barberini-Museum zeigt "Wege des Barock"
Ein großes Deckengemälde aus Rom als Projektion und zahlreiche historische Kunstwerke: Das Barberini-Museum in Potsdam lädt in seiner neuen Barock-Ausstellung in die italienische Kunstgeschichte ein. Gezeigt werden mehr als 50 Meisterwerke.

Potsdam (epd). Das Potsdamer Barberini-Museum zeigt in einer Ausstellung 54 Gemälde aus den Sammlungen der historischen Barberini- und Corsini-Paläste in Rom. Damit sei eine lange geplante Kooperation des Anfang 2017 eröffneten jungen Potsdamer Museums mit der altehrwürdigen italienischen Institution und Namensschwester gelungen, sagte Direktorin Ortrud Westheider am Donnerstag in Potsdam. Die Ausstellung "Wege des Barock" ist ab Samstag bis zum 6. Oktober zu sehen.

Zu den Meisterwerken aus den beiden römischen Nationalgalerien, die in Potsdam präsentiert werden, gehört auch das Ende des 16. Jahrhunderts entstandene Werk "Narziss" von Caravaggio (1571-1610). Das Gemälde zählt zu den bedeutendsten Werken des Künstlers. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten steuert zwei von Friedrich dem Großen erworbene Werke von Artemisia Gentileschi (1593-1653) bei, die sich seit 1769 im Neuen Palais im Park Sanssouci befinden und eigens für die Ausstellung restauriert wurden.

Die Werke "Bathseba im Bade" und "Lukretia und Sextus Tarquinius", die sonst fest in einen nicht öffentlich zugänglichen Saal des Neuen Palais integriert seien, könnten nun nach 250 Jahren erstmals an einem anderen Standort gezeigt werden, sagte Westheider. Der preußische König habe seinerzeit nicht gewusst, dass die beiden Werke von Artemisia Gentileschi stammen. Erst im 20. Jahrhundert sei entdeckt worden, dass es sich um Werke der Malerin aus Rom handelt, hieß es. Die Künstlerin war die erste Frau, die eine eigenständige Karriere als Malerin machte und schon zu Lebzeiten europaweit Anerkennung fand.

In der Ausstellung wird die von Michelangelo Merisi da Caravaggio inspirierte Entstehungsgeschichte der römischen Barockmalerei nachgezeichnet und deren Ausstrahlen nach Europa thematisiert. Entwicklungen nördlich der Alpen werden ebenso aufgegriffen wie die Kunstgeschichte in Neapel. Die Ausstellung schlägt zudem einen Bogen von der Familie Barberini als Förderin der Künste bis zur Italiensehnsucht der preußischen Könige.

Die römischen Sammlungen gehen auf Maffeo Barberini (1568-1644) zurück, der von 1623 bis 1644 unter dem Namen Urban VIII. Papst war. Maffeo Barberini hat im 17. Jahrhundert Bilder gesammelt und Gemälde in Auftrag gegeben, die heute zu den Hauptwerken der italienischen Malerei zählen.