Leipzig (epd). Das Leipziger Grassi Museum für angewandte Kunst hat ein Pariser Stundenbuch aus dem Jahr 1480 geschenkt bekommen. Die auf Pergament gefertigte Handschrift umfasse 160 Seiten und sei mit prachtvollen Miniaturen, Bordüren und Initialen verziert, teilte das Museum am Dienstag in Leipzig mit. Es sei in die ständige Ausstellung des Hauses integriert worden. Der Schenker ist demnach Mitglied des Freundeskreises des Museums und hat das kostbare Buch jüngst für eine fünfstellige Summe erworben.
In sogenannten Stundenbüchern waren in früheren Jahrhunderten unter anderem Gebetstexte für Adel und Laien zusammengefasst. Die nun dem Museum überlassene Version enthalte die für solche Publikationen typischen Bestandteile, erklärte das Museum. Dazu zählen demnach unter anderem Bußpsalmen, Litanei, Heiligengebete und Evangelienlesungen.
Hinzu kommen reiche Verzierungen. Den Hauptschmuck bilden laut Museum 14 Miniaturen, die unter anderem den Evangelisten Johannes, Christi Geburt, die Verkündigung der Geburt an die Hirten und die Heimsuchung zeigen. Auch die Flucht nach Ägypten, die Krönung Marias, die Kreuzigung und die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige sind abgebildet.