Marburg, Gießen (epd). Die beiden Ärztinnen Kristina Hänel und Ruby Hartbrich werden an diesem Dienstag mit dem "Marburger Leuchtfeuer 2019" ausgezeichnet. Hänel erhält den Preis für ihren Einsatz für einen freien Zugang zu Informationen über Schwangerschaftsabbrüche. Hartbrich wird für ihr ehrenamtliches Engagement auf dem Rettungsschiff "Sea-Watch" im Mittelmeer geehrt. Die Stadt Marburg und die Humanistische Union verleihen den undotierten Preis an Persönlichkeiten, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einsetzen.
Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) wird die Auszeichnung um 15 Uhr im Historischen Saal des Marburger Rathauses an die beiden Ärztinnen überreichen. Die Laudatio soll die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) halten. "Wir zeichnen zwei mutige Frauen aus, zwei Medizinerinnen, die ihren Dienst an der Gesundheit richtungsweisend und beispielgebend an moralischen und ethischen Grundsätzen ausrichten", erklärte Spies.
Die Gießener Ärztin Kristina Hänel wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf der Internetseite ihrer Praxis über Schwangerschaftsabbrüche informierte und damit laut Gericht gegen das Werbeverbot für Abtreibungen verstieß. Die Marburger Ärztin Ruby Hartbrich war bereits mehrmals auf dem Seenotrettungsschiff "Sea-Watch" im Einsatz und leistete Flüchtlingen medizinische Hilfe.
Das "Marburger Leuchtfeuer" wird seit 2005 verliehen. Im vergangenen Jahr erhielt der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, den Preis.