Osnabrück, Telgte (epd). Erneut haben sich Tausende Pilger am Samstag zu Fuß auf den Weg nach Telgte gemacht. Zu der 167. Wallfahrt des katholischen Bistums Osnabrück seien bereits in den frühen Morgenstunden rund 750 Pilger in Osnabrück aufgebrochen, sagte der Organisationschef des Zuges, Karlheinz Schomaker, dem Evangelischen Pressedienst (epd). An der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sei die Teilnehmerzahl bei der größten Fußwallfahrt im deutschsprachigen Raum bereits auf rund 4.500 angewachsen. Am Ziel seien schließlich mehr als 7.500 Pilger in Begleitung des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode eingezogen.
Auch viele junge Menschen hätten sich auf den Weg gemacht, sagte Schomaker. Unter dem Motto "Herr, wohin sollen wir gehen?" führte die größte Fußwallfahrt im deutschsprachigen Raum über 48 Kilometer. Am Sonntag wollte ein Großteil der Wanderer denselben Weg wieder zurücklaufen. Zwischenzeitlich habe schwüles Wetter für Anstrengung gesorgt, sagte Schomaker. Für die Bannerträger mit ihren großflächigen historischen Fahnen sei aufkommender Wind eine Herausforderung gewesen. Mit Funkgeräten koordinierten Vorbeter die gemeinsamen Gebete und Gesänge, berichtete er. So habe der gesamte Pilgerzug gleichzeitig eingestimmt.
Zu der Wallfahrt machen sich seit 1852 jährlich Christen aus Osnabrück und Umgebung auf den Weg nach Telgte. Ziel der Prozession ist das Gnadenbild der "schmerzhaften Maria" in der Telgter Wallfahrtskapelle. Das Bild wurde um 1370 geschaffen und zeigt eine Pietà - den Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus im Schoß seiner Mutter Maria.
Zum Auftakt der 167. Wallfahrt wurden Pilgermessen in zwei katholischen Kirchen gehalten. Am Rastpunkt Oedingberge predigte der scheidende geistliche Leiter der Wallfahrt, Domkapitular Hermann Wieh. Die Abschlussandacht der Wallfahrt war für den Sonntagabend in Georgsmarienhütte geplant.
Im vergangenen Jahr hatten sich rund 8.000, im Jahr davor sogar 12.000 Menschen aller Altersklassen und beider Konfessionen beteiligt. Die Pilger übernachteten zumeist in Zelten, einer Sporthalle, der Halle eines Krankenhauses und in zahlreichen Privatquartieren.