Osnabrück (epd). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) reagiert auf Forderungen von Ärzteschaft und Verbraucherschützern nach mehr Gesundheitsförderung und will die Ernährungsbildung in Schulen stärken. Eine von ihr in Auftrag gegebene Studie habe "Nachholbedarf" bei Lehrern und Pädagogen offenbart, sagte Klöckner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Die Wissenschaftler hätten aufgezeigt, "dass die notwendigen ernährungsbezogenen Inhalte nicht in allen Studiengängen vorhanden sind, in der Ausbildung für Erzieher gar nur ein Randthema darstellen und einige Lehrmaterialien fachliche Mängel aufweisen".
Am kommenden Freitag will die Ministerin die Ergebnisse der Studie "Ernährungsbezogene Bildungsarbeit in Kitas und Schulen" offiziell präsentieren. Das Landwirtschaftsministerium entwickele gemeinsam mit dem Bundeszentrum für Ernährung ein Konzept, um die Ernährungsbildung voranzubringen, sagte die CDU-Politikerin. "Ziel ist, dass möglichst viele Kinder hiervon profitieren, sich Kompetenzen aneignen und gesünder aufwachsen." Parallel werde im Austausch mit den Ländern an Wegen gearbeitet, wie Ernährungsbildung verstärkt in die Ausbildung, ins Studium und in Fortbildungen untergebracht werden könne.
Übergewicht werde häufig ein Leben lang mit sich getragen, von Kindesbeinen an, erläuterte sie. Die aktuellen Zahlen gäben Anlass zur Besorgnis: In Deutschland seien über 15 Prozent der drei bis 17-Jährigen übergewichtig - etwa ein Drittel davon sogar fettleibig. Das begünstige Herz-Kreislauferkrankungen oder auch Diabetes. "Die Vermittlung von Ernährungswissen zu Hause, aber eben auch in der Kita oder Grundschule durch Erzieher und Lehrkräfte ist daher entscheidend."