Berlin (epd). Deutschland und Katar wollen bei einer Konferenz ab Sonntag Vertreter der verfeindeten Konfliktseiten in Afghanistan zusammenbringen. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin sagte, soll der Weg für innerafghanische Verhandlungen zum Frieden in dem Land geebnet werden. Die Gespräche selbst seien aber keine Verhandlungen, weil die Teilnehmer quasi als Privatpersonen und nicht als Vertreter ihrer Institutionen auftreten werden, betonte er. Unter den Teilnehmern sind sowohl Vertreter der afghanischen Regierung als auch der Taliban.
Die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha sollen ohne Beteiligung der Organisatoren Deutschland und Katar stattfinden. Man stelle lediglich Dienstleistungen zur Verfügung, etwa Unterstützung bei den Reisekosten, sagte der Außenamtssprecher. Die Gespräche sollen die afghanischen Akteure unter sich führen.
Zu den Erwartungen äußerte sich die deutsche Seite zunächst zurückhaltend. Die Gespräche könnten helfen, spätere Verhandlungen zwischen allen gesellschaftlichen Kräften Afghanistans über ein Ende des Konflikts und die künftige Verfasstheit des Landes zu ermöglichen, hieß es.
Auf offizieller Ebene gibt es bislang keine Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban. Die Taliban erkennen die Regierung nicht an. Die US-Regierung hatte als erste Gespräche mit den aufständischen Taliban begonnen.