Dresden (epd). Eine Ausstellung zum Hitler-Attentat 1944 ist von Donnerstag an im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden zu sehen. Anhand von mehr als 20 Plakaten und Originaldokumenten werde die Geschichte des tiefgreifenden Ereignisses vermittelt, sagte Kurator Magnus Pahl am Mittwoch in Dresden. Der Fokus liege auf wichtigen Akteuren des zivil-militärischen Widerstandes und ihren Beweggründen, die sie in die Opposition gegen das NS-Regime geführt haben.
An der Vorbereitung des Attentats waren Pahl zufolge rund 200 Personen aktiv beteiligt. 14 von ihnen werden in der Ausstellung exemplarisch vorgestellt. Neben dem "Macher" Claus Graf Schenk von Stauffenberg seien dies auch "Visionäre" wie Carl Friedrich Goerdeler und Helmuth James Graf von Moltke. Zudem habe es 1944 zahlreiche Mitwisser gegeben, die allerdings nach dem Scheitern teilweise "gekippt" wären und sich distanziert haben, sagte Pahl.
Herausragendes Exponat der Zeitreise in Dresden ist eine Filmkulisse aus der US-deutschen Produktion "Operation Walküre" von 2009. In dem original nachgebauten Besprechungsraum der Lagebaracke "Wolfsschanze" kann der Besucher die Situation kurz vor der Detonation von Stauffenbergs Bombe nachvollziehen. Auf dem Boden der Kulisse stehen die Namen der damals an der Besprechung beteiligten Personen - und zwar dort, wo sie gestanden haben sollen. Die Kulisse ist wie bei den Dreharbeiten eingerichtet und ausgeleuchtet.
Zudem werden Besucher der Ausstellung, die bis zum 3. Dezember zu sehen ist, mit einer raumgreifenden Fotocollage in das Jahr 1944 zurückversetzt. Die knapp 80 Fotos unter anderen von der Ostfront stehen Pahl zufolge für die "militärisch aussichtlose Lage" 1944.
Am 20. Juli 1944 scheiterte das Attentat einer Gruppe um den Wehrmachtsoffizier Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg auf Adolf Hitler. Er und vier Mitverschwörer wurden noch in der Nacht hingerichtet, weitere 140 Mitwisser traf es in den folgenden Tagen. Bei dem Sprengstoffangriff in der Lagebaracke wurden vier Personen getötet, fast alle wurden verletzt.
Das Attentat sollte die Initialzündung für einen Staatsstreich (Deckname "Walküre") sein. Mit der Nachricht "Der Führer Adolf Hitler ist tot" hoffte die Gruppe, die kurz nach dem Anschlag zunächst vom Erfolg der Operation ausging, auf ein Ende des NS-Regimes.