München/Khartum (epd). Die Unruhen im Sudan erschweren die Arbeit von Hilfsorganisationen: "Wir lassen die uns anvertrauten Kinder nicht mehr aus dem Haus. Draußen wird geschossen", sagte Abd Elrahman Mubarak, Leiter der SOS-Kinderdörfer im Sudan, am Dienstag: "Viele Familien, die wir außerhalb des SOS-Kinderdorfes in Khartum betreuen, können wir aufgrund der angespannten Sicherheitslage nicht mehr erreichen."
Im Sudan befindet sich das einzige SOS-Kinderdorf in der Hauptstadt Khartum. Aktuell werden dort 105 Jungen und Mädchen in 15 SOS-Familien betreut. Seit 1978 unterstützt die Organisation "SOS-Kinderdörfer weltweit" Kinder, Jugendliche und ihre Familien im Sudan - und setzt die Hilfe trotz der zahlreichen Konflikte im Land weiter fort.
Aktuell könnten noch alle im Kinderdorf mit Lebensmitteln versorgt werden, sagte Boris Breyer, ein Sprecher des Hilfswerks, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Falls sich die Lage in Khartum weiter zuspitzt, könnte es allerdings auch bei uns zu Engpässen kommen."
Das Militär im Sudan hatte Anfang April nach monatelangen Protesten den seit Jahrzehnten regierenden Präsidenten Omar al-Baschir abgesetzt. Seitdem kommt es immer wieder zu Zusammenstößen von Demonstranten und der Polizei. Die Teilnehmer der Massenproteste fordern den Rücktritt der Militärjunta und die Einsetzung einer zivilen Regierung.
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