Bremen (epd). Die deutschen Museen fordern mehr Geld zur Klärung der kolonialen Vergangenheit ihrer Sammlungsobjekte - auch mit Blick auf eine eventuelle Rückgabe. Die Provenienzforschung sei eine Kernaufgabe der Museen, müsse aber finanziell und personell gestärkt werden, sagte am Montag in Bremen der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne. Zusammen mit der Direktorin des Bremer Übersee-Museums, Wiebke Ahrndt, stellte er in der Hansestadt die zweite Fassung eines Leitfadens zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten vor.
Bei der Präsentation der ersten Ausgabe im vergangenen Jahr hatte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) gesagt, die Provenienzforschung habe "höchste politische Priorität". Viel zu lange sei die Kolonialzeit ein blinder Fleck in der deutschen Erinnerungskultur gewesen. Sie zu erhellen, sei "Teil der historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber den ehemaligen Kolonien und Voraussetzung für Versöhnung und Verständigung mit den dort lebenden Menschen". Köhne betonte nun, damit die Museen den politischen Willen umsetzen könnten, seien mehr Mittel nötig.