Nina Bußmann erhält Robert-Gernhardt-Preis 2019

Nina Bußmann erhält Robert-Gernhardt-Preis 2019

Wiesbaden, Frankfurt a.M. (epd). Die Schriftstellerin Nina Bußmann erhält den mit 12.000 Euro dotierten Robert-Gernhardt-Preis 2019. Die 1980 in Frankfurt am Main geborene Autorin werde für ihr Romanprojekt "Dickicht" ausgezeichnet, teilte die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn (Grüne) am Freitag in Wiesbaden mit. Die Auszeichnung soll Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Sie ist nach dem Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt (1937-2006) benannt, der unter anderem die Neue Frankfurter-Satirikerschule mitgründete. Der Preis wird am 20. August in Frankfurt verliehen.

"Dickicht" erzählt von der Amtstierärztin Ruth Gretter, die eine Betäubungsmittelabhängigkeit entwickelt hat und deren Leben nach einem nächtlichen Sturz in einem Park endgültig aus den Fugen zu geraten droht. Der Text überzeugte die Jury. Bußmann erzähle "in einer klaren Sprache von der Unklarheit eines modernen Bewusstseins zwischen Arbeits- und Lebenswelt, zwischen Freundschaft, Therapien und spirituellen Verlockungen". Die Autorin entwickele gleich mehrere Charaktere, "deren Existenzen sich scheinbar am Rand unserer Wahrnehmung befinden und doch mitten in unserer Gegenwart stehen".

Nina Bußmann studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin und Warschau und lebt in Berlin. Im Suhrkamp-Verlag hat sie bisher die beiden Romane "Große Ferien" und "Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen" veröffentlicht.

Der Gernhardt-Preis wird seit 2009 jährlich vom hessischen Kunstministerium verliehen. Das Preisgeld wird von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen gestiftet. Bisher wurden jeweils zwei Preisträger gekürt, im vergangenen Jahr waren es Julia Wolf und Florian Wacker.