Unter dem Motto "Erleben. Erfahren. Entdecken" geht es um 13 Uhr an der Peter- und Paulskirche in Mantel (Kreis Neustadt/Waldnaab) los. Ziel sind die kleine Katharinenkirche in Thansüß und ihre "große Schwester", die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Freihung (Kreis Amberg-Sulzbach), teilte das evangelische Dekanat Weiden mit. Beide Gotteshäuser wurden bis ins 20. Jahrhundert von evangelischen und katholischen Christen simultan, also gemeinsam, genutzt. Der Simultankirchen-Radweg mache diese besondere Geschichte erfahrbar.
Das Simultaneum geht zurück auf einen Erlass des Pfalzgrafen Christian August von Sulzbach aus dem Jahre 1652. Christian August wollte nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zum Frieden zwischen den Konfessionen beitragen. Große Teile der mittleren und nördlichen Oberpfalz hätten sich so zu einer Art "Trainingslager für religiöse Toleranz" entwickelt, hieß es.
Der Simultankirchen-Radweg wurde im Mai 2015 eröffnet. Mit insgesamt zehn Routen verbindet er fünfzig Kirchen, die zum Teil bis heute von Evangelischen und Katholiken gemeinsam genutzt und verwaltet werden. Träger des Radwegeprojekts ist der Förderverein Simultankirchen in der Oberpfalz. Er will nach eigenen Angaben das kulturelle Erbe des Simultaneums lebendig erhalten und Freunde für den Erhalt der schönen alten Dorfkirchen gewinnen.