Frankfurt a. M., Mogadischu (epd). In der somalischen Hauptstadt Mogadischu hat es zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten wieder eine hochrangige Uni-Abschlussfeier gegeben. In Anwesenheit von Präsident Mohammed Abdullahi Farmajo nahmen 131 Studierende der Fakultäten Jura, Journalismus, Pädagogik, Agrar- und Umweltwissenschaften ihre Zeugnisse entgegen, wie der Sender Radio Shabelle am Dienstag berichtete.
Die Hochschule war wegen des Bürgerkriegs Anfang der 90er Jahre geschlossen und erst 2014 wieder eröffnet tworden. 1954 gegründet, galt die Universität von Mogadischu als eine der besten Afrikas, bevor Somalia in Clankriegen und islamischem Terror versank.
Präsident Farmajo beglückwünschte die Absolventen zu ihrem Durchhaltevermögen. Ein Jura-Absolvent hatte sein Studium jahrzehntelang unterbrechen müssen. An der Feier nahmen auch ausländische Würdenträger teil, darunter die italienische Vize-Außenministerin Emanuela Del Re.
Somalia hat seit einigen Jahren wieder eine international anerkannte Regierung, dennoch kontrolliert die islamistische Al-Shabaab-Miliz weite Teile des ostafrikanischen Landes. Sie operiert in Mogadischu aus dem Untergrund heraus, obwohl Tausende Soldaten unter Mandat der Afrikanischen Union dies verhindern sollen.