Dortmund (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) hat die Kirchen aufgefordert, sich stärker für Opfer sexueller Gewalt einzusetzen. "Sie können in ihren Kirchen sichere Räume gerade für Opfer sexualisierter Gewalt schaffen und Überlebenden eine Stimme geben", sagte Maas am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Dortmund. Die Kirchen könnten zudem Unterstützung bieten für das Heilen seelischer und körperlicher Wunden. Sie müssten sich zudem gegen jene stellen, die im Namen der Religion Gewalt gutheißen, sagte Maas.
Der Außenminister sprach für "neue Allianzen" zwischen Politik und Zivilgesellschaft aus. Ohne Nichtregierungsorgansiationen und andere Engagierte wäre die im April verabschiedete UN-Resolution zum besseren Schutz vor Frauen vor sexualisierter Gewalt kaum möglich gewesen. Auch den Kirchen komme eine Verantwortung zu. An vielen Orten nehme sie die aber auch bereits wahr, sagte Maas.
Der Außenminister saß gemeinsam mit dem kongolesischen Gynäkologen Denis Mukwege, der für sein Engagement für vergewaltigte Frauen mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, und der spanischen Theologin und Feministin Teresa Forcades i Vila auf einem Podium. Mukwege ist einer der Stargäste beim Kirchentag in Dortmund. Wiederholt hat er dabei die internationale Gemeinschaft aufgefordert, sich stärker gegen Gewalt gegen Frauen einzusetzen und dafür zu sorgen, dass Täter nicht straffrei bleiben.