Am Freitag war bekanntgeworden, dass US-Präsident Donald Trump einen Vergeltungsangriff wegen des Abschusses einer US-amerikanischen Drohne durch den Iran im letzten Moment gestoppt hatte.
Maas verwies auf die zahlreichen Konflikte in der Region, darunter den Nahostkonflikt und den Bürgerkrieg im Jemen. "Meine größte Sorge ist tatsächlich, dass irgendetwas passiert, das nicht zuordenbar ist oder vermeintlich einer Seite zugeordnet wird, ohne dass es dafür die letzten Beweise gibt, und dann ein Automatismus in Gang kommt, der letztlich zu einer militärischen Eskalation führt", sagte er.
Um dies zu verhindern, "muss man miteinander reden", sagte Maas. Er forderte eine Abwandlung des Spruchs 'America first' zu 'Diplomacy first": Auch wenn Gespräche auf dem ersten Blick nicht immer erfolgreich schienen, müsste den Konfliktparteien immer wieder klargemacht werden, dass die Konflikte friedlich gelöst werden müssten und dass "diejenigen, die dort die größten Probleme miteinander haben, wieder friedlich miteinander reden müssen", sagte er.
Solche Anstrengungen seien "mühselig", gab Maas zu. Erfolge stellten sich meistens nicht sofort ein. Wenn der Gesprächsfaden abzureißen drohe, dürfe die Diplomatie trotzdem nicht aufgeben: "Solange keine Raketen geschossen werden, solange keine Kugel verschossen wird, ist jedes Wort, dass dort beigetragen wird, eines, das aller Ehren wert ist", unterstrich er.