Dortmund (epd). Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern, Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU), haben angesichts des Erstarkens der AfD vor Panik gewarnt. Vielmehr müsse man mit Argumenten gegen das nationalistische Gedankengut der AfD vorgehen, forderten Kretschmann und Söder am Samstag auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund. "Sich immer nur zu empören, das bringt uns nicht weiter", sagte Kretschmann. Vielmehr müssten potentielle AfD-Wähler überzeugt werden. Das Problem sei, dass derzeit überzeugende Argumentationsketten gegen das völkische Denken fehlten, weil dies vor dem Erstarken der AfD ein Tabu gewesen sei. "Diese Argumentation müssen wir wieder entwickeln."
Söder forderte eine klare Abgrenzung gegen die AfD. Das Rezept sei: "Keine Panik." Besser seien gute Argumente und klare Abgrenzung. "Wir müssen denen zeigen, dass wir mehr Demokraten sind." Man dürfe der AfD auch nicht ständig ein Forum bieten, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Daher halte er es auch für richtig, dass keine AfD-Politiker zum Kirchentag eingeladen worden seien, sagte Söder. Er wünsche sich, dem Ideengut der Rechtspopulisten mehr Optimismus entgegenzusetzen. Obwohl es Deutschland so gut gehe wie nie zuvor, fehle der Schwung in der Politik. Man müsse "mit Fröhlichkeit und Optimismus zeigen, dass man etwas verändern kann".
Auch Kretschmann sprach sich für einen optimistischeren Ansatz in der Politik aus. Im Kampf gegen den Klimawandel hätten Verbote keinen Sinn. Stattdessen müsse der ökologische Wandel überzeugen, indem er mit ökonomischem Erfolg einhergehe. "Man muss zeigen, dass man mit grünen Produktlinien auf dem Weltmarkt erfolgreich werden kann."
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