LWB-Vollversammlungen sind das oberste Leitungsgremium des internationalen Kirchenbundes und finden alle sieben Jahre statt, zuletzt 2017 in Windhuk (Namibia), davor 2010 in Stuttgart. Der lutherische Dachverband wurde 1947 in Schweden gegründet und zählt inzwischen 148 Mitgliedskirchen, denen nach eigenen Angaben mehr als 75,5 Millionen Christen angehören.
Der LWB-Präsident, der nigerianische Erzbischof Panti Filibus Musa, dankte der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen für die Gastfreundschaft: "Wir sind der Kirche und den Menschen in Polen sehr dankbar für ihre Einladung, die nächste Vollversammlung auszurichten." Der polnische Leitende Bischof Jerzy Samiec erklärte, die LWB-Vollversammlung sei eine Gelegenheit für die lutherische Weltgemeinschaft, "ein mutiges Zeugnis abzulegen". Die Welt brauche eine Kirche, die klar Position beziehe angesichts der vielen Krisen in der heutigen Zeit wie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Klimawandel oder Nationalismus.
Mit der Vollversammlung 2023 in Polen treffe sich das höchste Entscheidungsgremium des LWB zum zweiten Mal seit seiner Gründung in Mittel- und Osteuropa, so der LWB. 1984 hatte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (ELKU) die siebte LWB-Vollversammlung in Budapest ausgerichtet.
Bischof Samiec steht an der Spitze der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, die 1947 zu den LWB-Gründungsmitgliedern zählte. Sie umfasst nach LWB-Angaben rund 70.000 Mitglieder in sechs Diözesen, die jeweils der Leitung eines Bischofs unterstehen, und mehr als 150 Pfarrer in 133 Ortsgemeinden.
Die LWB-Ratstagung geht an diesem Mittwoch zu Ende. Der LWB-Rat tagt einmal im Jahr und ist zwischen den Vollversammlungen das oberste Entscheidungsgremium des LWB.