Dort wollen die Pilger Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) eine Resolution übergeben, in der sie unter anderem die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes bis Jahresende, die Abschaltung von mindestens 50 Prozent aller Kohlekraftwerke bis 2025 und den sozialverträglichen Abbau aller umwelt- und klimaschädlichen Subventionen fordern.
"Wir müssen dringend auch innerkirchlich handeln, die gesamte Schöpfung ist von der Klimakatastrophe bedroht", betonte Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, das die Pilger am Vorabend besucht hatten. Neben Klimagerechtigkeit ist ihnen auch der Tierschutz ein Anliegen. Deshalb hat Pfarrerin Ulrike Schaich ihre beiden Lamas dabei. "Die Tiere verändern die Atmosphäre in der Gruppe", sagte sie. "Spätestens nach zwei Tagen betrachten sie die Menschen als ihre Herde."
Volker Rotthauwe, Umweltpfarrer der westfälischen Kirche, betont den ökumenischen Charakter des Pilgerwegs sowie die Einbeziehung von Umwelt- und Tierschutzgruppen. So ist auf der ersten Tagesetappe ins rund 20 Kilometer entfernte Rinkerode ein gemeinsamer Gottesdienst und der Besuch eines Wald-Klima-Lehrpfades geplant. Neben solchen "Kraftorten" sollen auch "Schmerzorte" wie das Steinkohlekraftwerk in Lünen aufgesucht werden. "Wir sind unterwegs, um die Schöpfung zu erhalten", sagte Jens Knölker, Sprecher der Pilgerbasis.