"Wir wissen aus unserer deutschen Geschichte: Wo Minderheiten bedroht werden, ist die Freiheit aller bedroht", sagte der neue leitende Geistliche der Kirche, Bernd Kuschnerus, am Freitagabend in einem Gottesdienst. "Wir stehen hier an der Seite derer, die angegriffen werden", betonte Kuschnerus und fügte hinzu: "Verantwortung, Barmherzigkeit und Solidarität haben wir alle bitter nötig." Bislang unbekannte Täter hatten am 8. Juni in der Rahmah-Moschee an der Löningstraße Koranschriften zerrissen. Sie wurden nach Angaben des Dachverbandes islamischer Gemeinschaften im Land Bremen, der Schura, teilweise in die Toiletten geworfen. Kuschnerus sagte, damit seien bewusst religiöse Gefühle verletzt worden.
Neben Vertretern aus der Politik hatte auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) die Zerstörung von etwa 50 Exemplaren des Korans scharf verurteilt. "Dies ist eine neue Dimension der Perversion und zielt klar darauf ab, die Spirale von Hass und Gewalt gegen Muslime und ihre Moscheen sowie allgemein gegen ihre Religion weiter anzutreiben", sagte ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek.
Die Tat geschah nach Angaben der Polizei wahrscheinlich in der regulären Öffnungszeit der Moschee zwischen 14 und 16 Uhr. Der Staatsschutz ermittelt, die Polizei sucht weiterhin Zeugen.
Bremische Kirche erklärt Solidarität mit Muslimen
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Nach dem Anschlag auf die Rahmah-Moschee in der Bremer Bahnhofsvorstadt hat die Bremische Evangelische Kirche den Muslimen in der Hansestadt ihre Solidarität ausgedrückt.