"Es ist richtig, dass Pflegekräfte unter besseren Bedingungen arbeiten und mehr Gehalt bekommen", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag). "Allerdings ist schon jetzt absehbar, dass das Umsetzen einzelner Maßnahmen zu mehr Ausgaben in der Pflegeversicherung führen wird." Es dürfe aber nicht sein, dass die Kostensteigerungen den Pflegebedürftigen aufgebürdet würden.
An diesem Dienstag wollen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Familienministerin Franziska Giffey und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) die Ergebnisse der fast einjährigen Beratungen in der "Konzertierten Aktion Pflege" vorstellen - eines von der Regierung initiierten Gesprächsprozesses mit Sozial- und Arbeitgeberverbänden. Hauptziel ist, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Die Voraussetzungen für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Altenpflege zu schaffen, war das wichtigste politische Anliegen.
Bentele sagte, es sei zu begrüßen, dass die Herausforderungen in der Pflege endlich angepackt würden: "Die Ergebnisse sind jedoch nur ein kleiner Schritt, es braucht unbedingt große Veränderungen im System Pflege." Der Eigenanteil Pflegebedürftiger müsse auf das derzeitige Niveau begrenzt werden. Mittelfristig sei eine Entkopplung der Eigenbeteiligung Pflegebedürftiger von den realen Kosten in der Pflege wichtig, betonte die VdK-Präsidentin: "Das lässt sich nur durch die Einführung einer Pflegevollversicherung erreichen, die sämtliche Kosten in der Pflege abdeckt."