Antisemitismus sei allerdings nicht nur ein Problem des innerislamischen Diskurses, sondern auch ein Problem, das inzwischen durch die AfD und Rechtsradikale in viele Landesparlamente und in den Bundestag getragen worden sei, sagte Sofouglu. "Deswegen ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir auch gesamtgesellschaftlich angehen müssen."
Die "Al-Kuds"-Demonstrationen seien mittlerweile ein Sammelbecken von islamischen Fundamentalisten, sagte der Landesvorsitzender der türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg. Dazu gehörten auch türkische Islamisten, so wie solche aus allen Ländern. "Alle, die jetzt ihre antisemitischen Parolen kundtun wollen, sammeln sich bei diesen Kundgebungen." Dabei versuchten viele über Israel-Kritik Antisemitismus zu betreiben. "Antisemitismus, Rassismus, Islamophobie und Antiziganismus sind keine Meinungen, das sind Verbrechen", betonte Sofuoglu. Deshalb müsse mit solchen Äußerungen und Bewegungen umgegangen werden wie man mit Verbrechen umgehe. Prävention sei wichtig, aber man müsse nicht alles zulassen im Namen der Meinungsfreiheit.
In Berlin fand am Samstag der "Al-Kuds-Marsch" statt, mit einigen Hundert Teilnehmern. Zugleich sammelten sich etwa 700 Menschen zu einer Gegenveranstaltung.