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Oliver Heimbach, Musiker, spielt während der Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen Lagergelände des Konzentrationslagers auf seinem Cello. Im Lager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide starben mehr als 52 000 KZ-Häftlinge und 20 000 Kriegsgefangene. Britische Soldaten befreiten die Überlebenden vor 74 Jahren.
Gedenkveranstaltung erinnert an die Befreiung des KZ Bergen-Belsen
KZ-Überlebende, ihre Angehörige und Vertreter aus Politik und Gesellschaft haben am Sonntag an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen durch britische Truppen vor 74 Jahren erinnert. Auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen und dem Gelände der KZ-Gedenkstätte nahe Celle legten sie Kränze ab, um der mehr als 52.000 Häftlinge des Konzentrationslagers und der rund 20.000 Kriegsgefangenen zu gedenken, die in Bergen-Belsen getötet wurden.
Der Leiter der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Jens-Christian Wagner, mahnte Lehren aus der Geschichte an: "Gegner der liberalen, offenen Demokratie schaffen es überall auf der Welt mit denselben Mitteln, Wählerstimmen zu sammeln", warnte er. Dazu zählten Angstmacherei vor vermeintlich Fremden, ein Schüren von Nationalismus und die Diffamierung politischer Gegner als "Volksfeinde".
Gegenüber solchen Parolen seien die Gedenkstätten gefordert, Position zu beziehen, sagte Wagner laut Redemanuskript. Nötig sei eine aktive, kritische und gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit.
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Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) warnte mit Blick auf die anstehenden Europawahlen vor Wahlerfolgen von Nationalisten. "Es liegt an uns, für Europa, für die Demokratie und für die offene Gesellschaft zu werben", sagte er laut Manuskript.