Was es statt großer Geschenke zu Ostern geben sollte

Ostergeschenke
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Ostern ist nach Angaben des Einzelhandelsverbandes der drittwichtigste Geschenke-Anlass im Jahr – nach Weihnachten und Geburtstagen. Dabei werden laut Umfragen am häufigsten Kinder beschenkt. Experten warnen? vor einer zunehmenden Kommerzialisierung des Osterfestes. Sie empfehlen, lieber den Feiertag gemeinsam zu verbringen.
Was es statt großer Geschenke zu Ostern geben sollte
Fragen und Antworten zum drittwichtigsten Geschenke-Anlass des Jahres
Ostern ist nach Angaben des Einzelhandelsverbandes der drittwichtigste Geschenke-Anlass im Jahr - nach Weihnachten und Geburtstagen. Dabei werden laut Umfragen am häufigsten Kinder beschenkt. Experten warnen vor einer zunehmenden Kommerzialisierung des Osterfestes. Sie empfehlen, lieber den Feiertag gemeinsam zu verbringen.

Was wird heutzutage zu Ostern verschenkt?

Kunden kaufen vor allem Süßwaren, aber auch Spielzeug, Dekoration mit Frühlings- oder Ostermotiven und Blumen, wie der deutsche Handelsverband mitteilt. Da mit dem Ostergeschäft auch die Outdoor-Saison starte, seien in den Spielwarenläden vor allem Fahrzeuge wie Laufräder oder Roller gefragt.

Einer Umfrage des Forschungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2017 zufolge ist Schokolade das beliebteste Ostergeschenk der Deutschen. Die Mehrheit (76 Prozent) kauft demnach Geschenke im Wert unter 100 Euro: 39 Prozent legen hartgekochte bunte Eier ins Osternest, zehn Prozent verschenken Bücher. Lediglich neun Prozent der Befragten überreichten teurere Geschenke wie Kleidung oder Schuhe und acht Prozent Delikatessen oder Getränke.

Welche Erwartungen haben Kinder?

Aus Sicht des Kinderschutzbundes Niedersachsen droht Ostern zu einem Konsumfest der Geschenke zu verkommen. Das zeige sich bereits daran, wie Kinder sich miteinander austauschten, sagt Vorstandvorsitzender Johannes Schmidt: Was hast du geschenkt bekommen? Wie teuer war das? Wo seid ihr über Ostern hingefahren?

Auch der Leiter des bundesweit größten Osterhasen-Postamtes in Ostereistedt bei Bremen, Hans-Hermann Dunker, befürchtet, dass sich Ostern von den Kinderwünschen her zu einem zweiten Weihnachtsfest entwickelt: Manche Kinder legten ihren Briefen an den Osterhasen Seiten aus dem Spielzeug-Katalog samt Bestellnummern bei.

Wie bewerten die Experten diese Entwicklung?

Johannes Schmidt vom Kinderschutzbund empfiehlt Eltern, nicht zu versuchen, alle Erwartungen der Kinder zu erfüllen. Sie zögen sonst eine Generation mit "absolut überzogener" Haltung heran. Als Eltern gäben diese Kinder dann eine solche Haltung an ihre Kinder weiter und hielten so den Kreislauf aus Konsum in Gang, sagt der Sozialpädagoge. "Das ist ein echtes Problem."

Welche Geschenke-Tipps geben denn die Experten?

Nach Ansicht des Kinderschutzbund-Vorsitzenden sollten Eltern lieber gemeinsame Aktionen schenken. Ein Gartenfest, eine kleine Wanderung, Urlaub oder Kinderfeste gehörten ebenso dazu wie zusammen am Küchentisch ein Bild zu malen. So etwas könne helfen, Familientraditionen zu entwickeln, und fördere den sozialen Zusammenhalt.

Passen Geschenke überhaupt zu dem christlichen Fest?

Der Kindergottesdienst-Beauftragte der hannoverschen Landeskirche, Pastor Dirk Schliephake, sieht im Schenken zum Fest eine Tradition. Viele christliche Bräuche hätten einen Ursprung im Judentum. Auch dort gebe es den Brauch, vor großen Festen etwas im Haus zu verstecken, zum Beispiel ein Stück Hefeteig. In den biblischen Ostergeschichten machten Frauen eine freudige Entdeckung: "Statt eines Toten fanden sie eine überraschende Nachricht: Jesus wurde von den Toten auferweckt." Diesen Wechsel der Gefühle von Trauer in Freude gemeinsam mit Kindern in Ostergottesdiensten zu erleben, sei "ein lebenswichtiges Geschenk", sagt Schliephake. Zur Osterfreude gehörten deshalb auch Geschenke - am besten solche, die Kinder in Bewegung brächten.