Vielerorts fordern die Ostermarschierer ein weltweites Verbot von Atomwaffen, in mehreren Aufrufen wird konkret der Abzug der US-Atomwaffen aus dem rheinland-pfälzischen Büchel verlangt. Die Friedensbewegung prangert auch die hohen Ausgaben für Rüstung in Deutschland an - sie sollen 2019 um zwölf Prozent auf mehr als 40 Milliarden Euro ansteigen. Zudem müssten deutsche Rüstungsexporte gestoppt werden.
Die Ostermärsche starten bereits an diesem Samstag mit einer Demonstration in Potsdam, er steht unter dem Motto "Frieden statt NATO!". Alle anderen Kundgebungen finden am Osterwochenende statt. Am Karfreitag wollen Demonstranten im westfälischen Gronau an der dortigen Urananreicherungsanlage gegen den Weiterbetrieb dieser Fabrik protestieren. Beim "Ostermarsch Ruhr" ziehen die Teilnehmer vom 20. bis 22. April 2019 von Duisburg über Düsseldorf und Essen bis nach Dortmund. In Gießen, Marburg und Krefeld sind Fahrad-Korsos für den Frieden angekündigt.
Der Internationale Bodensee-Friedensweg führt am Ostermontag von Konstanz ins schweizerische Kreuzlingen. Im Eichsfeld wollen sich an dem Tag Friedensmarschierer aus Niedersachsen und Thüringen am "West-Östlichen-Tor" auf dem ehemaligen Grenzstreifen treffen. Das Mahnmal aus Baumstämmen war 2002 vom früheren sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow und dem damaligen Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) seiner Bestimmung übergeben worden.
Die Ostermarsch-Bewegung entstand in Großbritannien. Am Karfreitag 1958 versammelten sich nahe London unter der Regie des britischen Philosophen Bertrand Russel erstmals 10.000 Menschen, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren. In Deutschland fand der erste Ostermarsch 1960 statt. In Hochzeiten zwischen 1968 bis 1983 demonstrierten bei Ostermärschen in Westdeutschland mehrere hunderttausend Menschen gegen den Vietnam-Krieg oder die Nato-Nachrüstung.
In den vergangenen Jahren beteiligten sich bundesweit jeweils einige tausend Kriegsgegner an den Osterdemonstrationen. "Angesichts der aktuellen Spannungen zwischen den USA und Russland rechnen wir damit, dass in diesem Jahr wieder mehr Menschen aktiv werden und zu Ostern für Frieden und gegen Krieg und Aufrüstung auf die Straße gehen", sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.