Aussteller, Workshops und Vorträge zum Thema Pilgern und Spiritualität unter dem Motto "Nimm dir Zeit" sollen bis zu 1.000 Pilger-Interessierte aus dem süddeutschen Raum in die Nürnberger Jakobskirche locken, wie Kirchenrat Thomas Roßmerkel von der Abteilung "Kirche und Tourismus" der Landeskirche sagte.
An 30 bis 35 Ständen in der Kirche und dem Gemeindezentrum werden sich die Fränkische Jakobusgesellschaft ebenso vorstellen wie das Projekt Radpilgern, Pilgern in Norwegen oder das Pilgerzentrum in Nürnberg. Vorträge beschäftigen sich mit Themen wie "Pilgern für Trauernde", Workshops unter anderem mit dem Rucksack-Packen. Roßmerkel ist überzeugt, dass sich auch weiterhin viele vom Pilgern angezogen fühlen. Die Menschen suchten immer mehr Stille und Spiritualität in der Natur, erklärte Roßmerkel. Im Urlaub und in den Ferien habe die Kirche deshalb eine Chance "den Leuten etwas Gutes zu tun". Auch der Autor von Ratgebern zum Pilgern, Religionspädagoge Michael Kaminski, stellt fest, dass viele Menschen "nach neuen Wegen suchen". Der Ruhestand, ein Burn-out oder das Single-Dasein sind Gründe zum Pilger zu werden, sagte er.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat mit dem Rothenburger Touristenpfarrer Oliver Gußmann auch einen Pilgerbeauftragten. Er und das Nürnberger Gottesdienstinstitut bilden in Bayern jährlich etwa 20 Pilgerbegleiter aus. Im Jahr 2020 soll ein Buch erscheinen, das einen Überblick über das Pilgern in Bayern geben soll, sagte Gußmann dem epd.
Mit dem Pilger-Forum greift die Kirche in Bayern eine Idee aus dem Norden auf. In Hamburg findet in der Jakobi-Kirche seit zehn Jahren eine "Pilger-Messe" statt. 2018 kamen 2.500 Besucher.