Obwohl eine neue Orgel wesentlich preiswerter gewesen wäre, hat sich die Kirchengemeinde Papitz entschieden, das 191 Jahre alte Instrument restaurieren zu lassen. Erbaut in spätbarocker Tradition von Johann-Christoph Schröther aus Sonnenwalde, ist es eines der wenigen Schröther-Werke, das heute noch bespielbar ist, und eine der ältesten Orgeln in der Region überhaupt. "Viele Generationen sind mit dieser Orgel aufgewachsen", sagt Pfarrer Axel Geldmeyer, "kein neues Instrument kann dieses ganz eigene Klangverhalten erreichen."
"Eine Zeitlang hieß es: Die Orgel ist nicht mehr zu retten", berichtet der Pfarrer. Das Instrument sei schon so gut wie verschrottet gewesen. Doch ein Vorgänger im Pfarramt habe gezögert. Inzwischen gehen Denkmalschützer davon aus, dass die Sanierung gelingen wird. Die Spendenbereitschaft in der Gemeinde und deren Nachbarn ist groß. "Dass wir so viel Rückenwind bekommen, auch von Menschen, die nicht in der Kirche sind, bestärkt uns sehr."
Allerdings ist die Liste der Notwendigkeiten für die Schröther-Orgel lang: Die Windladen müssen restauriert werden, der Motor umgesetzt, die Pfeifen, die Trakturen und der Spieltisch sind zu überholen. Um den spätbarocken Klang zurückzugewinnen wird unter anderem das Violon 8‘ rekonstruiert; auch Maßnahmen für den Holzschutz werden ergriffen. Mehr als 90.000 Euro sind dafür veranschlagt. Die Sanierung der Orgel wird ein weiterer Schritt auf dem Weg sein, Papitz bekannter und auch für auswärtige Besucher interessant zu machen. "Wir freuen uns, im nächsten Jahr wieder Konzerte in der Kirche anbieten zu können", sagt Axel Geldmeyer.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine "Orgel des Monats". In diesem Jahr fördert sie 14 Projekte in einem Gesamtumfang von 59.000 Euro. Seit 2010 hat sie 187 Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro gegeben. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.stiftung-orgelklang.de.