Die "Jüdische Stimme" rede "Tacheles über das, was zwischen Mittelmeer und Jordan passiert": "Das ist gut und wichtig, denn wenn man in Deutschland mehr weiß über die Fakten, kann deutsche Öffentlichkeit und Politik sich bewegen und Einfluss nehmen auf die israelische Regierung zugunsten einer gerechten und friedlichen Lösung."
Die Vergabe des Göttinger Friedenspreises an die "Jüdische Stimme" war im Vorfeld heftig umstritten. Unter anderen hatten der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, den Verein als antisemitisch kritisiert und das mit seiner Nähe zur Boykott-Kampagne BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) gegen Israel begründet.
Wegen der Vorwürfe zogen die Universität, die Stadt und die Sparkasse in Göttingen ihre Unterstützung für die Preisverleihung zurück. Die Verleihfeier konnte deshalb nicht wie sonst in der Aula der Hochschule stattfinden.
Sommerfeld wies den Antisemitismusvorwurf gegen die "Jüdische Stimme" zurück. Sie distanziere sich in ihrem Manifest "eindeutig von jeder Form von Gewalt, von Antisemitismus, Anti-Islamismus und jeder anderen Form von Rassismus". Sommerfeld ergänzte: "Und wenn es eine Demonstration gegen Antisemitismus gibt, dann beteiligt sich die 'Jüdische Stimme' und setzt dezidiert ein Zeichen: gegen jede Form von Antisemitismus, so wie sie es in ihrem Selbstverständnis manifestiert hat."