EKD-Ratsvorsitzender predigt zum Sterbetag Luthers in Eisleben

Statue von Martin Luther in Eisleben, seiner Geburts- und Sterbestadt.
© epd-bild/Peter Endig
Bronzeskulptur des Reformators Martin Luther auf dem Marktplatz in Eisleben, der Geburts- und Sterbestadt Luthers
EKD-Ratsvorsitzender predigt zum Sterbetag Luthers in Eisleben
Mit einem Gottesdienst ist am Sonntag im sachsen-anhaltischen Eisleben an den Sterbetag des Reformators Martin Luther (1483-1546) erinnert worden. Die Predigt hielt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.

Der EKD-Ratsvorsitzende ging in seiner Predigt von der Lutherkanzel der St. Andreaskirche in Eisleben auch auf Luthers antisemitische Äußerungen ein. "Gerade in den letzten Lebensjahren waren die Predigten des Reformators oft auch von Polemiken gegen Andersdenkende geprägt, die uns heute befremden. Und wo die Polemik sich gegen die Juden richtet, erfüllt sie uns heute mit tiefer Scham", sagte Bedford-Strohm. Es seien deshalb eher die leiseren Passagen Luthers, "die etwas von seiner persönlichen Frömmigkeit und Glaubenspraxis zum Ausdruck bringen, was auch für uns heute eine Quelle der Inspiration sein kann."

Auch Luther predigte in der Kirche

Bedford-Strohm verwies dabei auf die zentrale Bedeutung der Taufe im christlichen Glauben. "Wenn meine inneren Gewissheiten ins Wanken geraten, dann weiß ich trotzdem: Ich bin getauft und damit für alle Zeiten mit Gott verbunden. Das kann mir niemand nehmen", betonte der EKD-Ratsvorsitzende. Die Taufe sei auch für Luther "kein magischer Akt", sondern eine "Stärkung und Kräftigung des Glaubens" gewesen. 

Martin Luther kam am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn von Hans und Margarete Luder zur Welt. Einen Tag nach seiner Geburt ließ man ihn in der St.-Petri-Pauli-Kirche auf den Namen Martin taufen. Am 18. Februar 1546 starb er im Alter von 62 Jahren, als er sich in Eisleben aufhielt. Drei Tage später wurde er in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt. Die St. Andreaskirche wurde im Jahr 1180 erstmals erwähnt, ihre heutige Form erlangte sie erst Ende des 15. Jahrhunderts. Auf der 1509 erbauten Kanzel hielt Martin Luther im Februar 1546 seine letzten vier Predigten, bevor er am 18. Februar verstarb. Zum Reformationsjubiläum 2017 wurde die Lutherkanzel saniert. 

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