EKD ruft zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus auf

EKD ruft zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus auf
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ruft anlässlich des Holocaust-Gedenktages zu einer lebendigen Erinnerungskultur auf. "Wir dürfen nicht vergessen, was damals in unserem Land Menschen anderen Menschen angetan haben", erklärte der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, am Samstag in Hannover.

"Das ist umso dringlicher, als derzeit kaum eine Woche ohne Meldungen über antisemitische Vorfälle vergeht. Unsere Aufgabe ist es, die Erinnerung an das Geschehene wachzuhalten."

Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, unterstrich die Herausforderung, die Erinnerung angesichts der zunehmenden zeitlichen Distanz lebendig zu halten. "Wir erleben, dass Geschichte zu verblassen droht, wo sie nicht mehr Teil des eigenen Erlebens wird", sagte Schwaetzer. "Es ist kein Zufall, wenn Wiedererstarken nationalistischer und populistischer Parolen und die zunehmende Verweigerung des Gedenkens und der Erinnerung an die dunkelste Epoche deutscher Geschichte Hand in Hand gehen." Den Kirchen komme angesichts ihrer Verstrickung in die nationalsozialistischen Verbrechen eine besondere Verantwortung zu, dafür zu sorgen, dass sich so etwas niemals wiederhole.



Am Sonntag wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog proklamierte Holocaust-Gedenktag macht auf die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 aufmerksam. Die Vereinten Nationen riefen den Tag 2005 als "Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust" aus.